Inhaltsverzeichnis von www.pilz-ratgeber.de
Was sind Pilze und wie werden sie kategorisiert?

Es handelt sich um eukaryotische Lebewesen. Diese enthalten ein Art Skelett aus Zellen. Ein Pilz kann als Einzeller, wie beispielsweise in der Backhefe, aber auch als mehrzelliger Schimmelpilz oder Speisepilz existieren. Mehrere tausend Arten sind bekannt. 180 Krankheiten wurden bereits identifiziert, die bestimmte Exemplare beim Menschen hervorrufen können. Zudem werden die Pilze für die Herstellung von Alkohol, Vitamin C und Zitronensäure genutzt.
Sie bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und nutzen ihre Umgebung um zu gedeihen. Dabei werden organische Nährstoffe aufgenommen, die von vermodernden Pflanzenüberresten abgesondert werden.
Pilze sammeln: Tipps und Tricks für den schnellen Erfolg
Essbare Pilze finden und identifizieren ist ein Hobby, welches Vorkenntnisse erfordert. Diese können über Literatur online und offline angeschafft werden. Aber es gibt zusätzliche Tipps und Tricks in diesem Ratgeber, um den Erfolg beim Auffinden zu beschleunigen.Ratschläge für Einsteiger:

Mit Experten suchen und bestimmen: Der Pilzsammler muss nicht unbedingt allein durch den Wald ziehen. In Gesellschaft wird das Hobby mit einer Unterhaltung vertieft. Experten oder erfahrene Fachleute können vor Ort Tipps geben, beim Finden und Erkennen helfen. Die „Beute“ wird anschließend fair geteilt.
Pilzwanderung: In praktisch jedem Bundesland gibt es ein Gebiet, wo Sachverständige Neulinge durch den Forst führen und Erklärungen zum Suchen und Finden abgeben.
Fund vorzeigen: Wer alleine loszieht, der kennt in der Nachbarschaft oder der näheren Umgebung vielleicht jemanden, der beim Identifizieren von Pilzsorten helfen kann. Sachverständige können auch über Ämter oder das Giftinformationszentrum aufgespürt werden. Grundsätzlich gilt die Regel, dass nur schmackhafte und ungiftige Pilze zum Verzehr geeignet sind. Diese müssen vorher zu 100 % bestimmt werden! Um dies auch nach der Wanderung vornehmen zu können, sollten die Exemplare erst nach der Bestimmung gewaschen werden.
Im Hain angekommen sehen viele Beginner den Pilz vor lauter Bäumen nicht. Die folgenden Hinweise können sicher helfen.
Im Wald und auf dem Weg:
Der richtige Zeitpunkt: Im Forst ist der geneigte Sucher schnell fündig. Pilze wachsen dort, wo der Boden feucht, die Temperaturen aber mild sind. Nach wenigen Regentagen mit anschließend mildem Klima sind genügend Exemplare zu finden. Hat es längere Zeit geregnet, so ist der Anteil von Wasser im Pilz zu hoch. Der Fund würde sehr schnell verfaulen.
Der beste Ort zum Suchen: Einsteiger gehen in den Hain. Dort sollte in der unmittelbaren Nähe von Bäumen gesucht werden. Pappeln oder Birken beherbergen häufig bis in den November hinein diverse Sorten. In diesem Sinne ist es auch wichtig, über Bäume Bescheid zu wissen. Wer einen „Birkenpilz“ finden möchte, der darf natürlich nicht im Fichtenhain suchen.
Pilze sammeln: Ist der Pilz bestimmt, so wird er oberhalb des Bodens abgeschnitten. Noch vor Ort ist er von Unrat und Dreck zu befreien. Im Anschluss kann er in einen Korb gelegt werden.
Den Fund transportieren: Der Platz im Korb darf nicht zu beengt sein. Für den Pilz ist es wichtig, dass er einerseits Platz zum Atmen hat und zudem nicht mit Druck von oben kämpfen muss. Es ist nicht ratsam mit Beuteln oder Taschen loszugehen. Dort bekommen die Exemplare Druckflächen und verderben anschließend schneller.
Arterhaltung: Wer eine gute Stelle zum Suchen gefunden hat, der sollte nicht alle Exemplare ernten. Wenn mehrere Pilze stehen gelassen werden, so erhöht dies die Wahrscheinlichkeit für „Nachwuchs“. Auch unbekannte oder sogar giftige Pilze sind unbeschädigt zu lassen. Für den Wald können sie wichtig sein.
Zustand: Faulige Pilze können unbeschadet stehengelassen werden. Gleiches gilt für Exemplare, die von Tieren angefressen worden sind.
Wer Zuhause angekommen ist, sollte die Pilze sofort ausbreiten, um Luft zuzuführen. Der Pilzliebhaber putzt und verarbeitet den Fund innerhalb eines Tages. Dabei muss dieser auch auf Wurmstellen hin untersucht werden. Wer nicht direkt zubereiten möchte, der muss die Pilze haltbar machen. Dazu später mehr.
Der private Bürger darf zudem nicht beliebig Pilze mitnehmen. Je nach Bundesland ist eine Höchstmenge festgeschrieben, welche ein bis zwei Kilogramm täglich umfasst. Dadurch wird der gewerbliche Handel ausgeschlossen. Grundsätzlich sollte nur gesammelt werden, was auch selber verzehrt werden kann. Den Gesetzgebern geht es zudem um die Arterhaltung und den Schutz des Bestandes. Ein Verstoß kann mit einer Geldbuße von bis zu 5.000 Euro geahndet werden. Zudem ist das Suchen in eingezäunten Waldflächen untersagt. Gleiches gilt für Nationalparks, öffentliche Parks, Naturschutzgebiete und Regionen, in denen Holz geschlagen wird.
Pilze erkennen: Essbare und giftige Exemplare unterscheiden
Wer Pilze im Supermarkt kauft, der ist von der Genießbarkeit überzeugt. Wer jedoch im Gehölz sammelt, erkennt nicht auf Anhieb, ob ein Pilz giftig ist. Tatsächlich gibt es viele Pilzarten, die sich sehr ähnlich sehen. Der als Speisepilz beliebte Waldchampignon sieht dem tödlich giftigen Knollenblätterpilz beispielsweise sehr ähnlich.Auch hier nochmals der Ratschlag: Nur Pilze sammeln, die eindeutig bestimmt werden können! Dazu soll die nachfolgende Aufführung beitragen.
Essbare Pilze: Genießbare Arten erkennen
Schmackhafte Pilze zu finden ist das Ziel eines jeden Sammlers. Hier kann eine erste Beschreibung zur Bestimmung der Arten vorgefunden werden. Da sich viele Pilze sehr ähnlich sehen, ist eine Beurteilung nur anhand von Texten oder gar Bildern von Handy-Apps ungenügend. Es kann nur empfohlen werden zunächst mit einem Experten in den Hain zu gehen oder den Fund einem Fachmann zu zeigen.

































Bekömmliche Pilze können auch unter Artenschutz stehen. Von den hier genannten Exemplaren sind dies der Steinpilz, sämtliche Pfifferlingsarten, der Birkenpilz, der Hainbuchen-Röhrling und die Speisemorchel. Diese Pilze dürfen ebenfalls gesammelt werden. Es ist jedoch eine maximale Menge von einem Kilogramm vorgeschrieben.
Den Fund bestimmen zu können, ist für das Sammeln und insbesondere zum Verzehr essentiell. Selbst essbare Pilze können giftig sein, wenn diese nicht durcherhitzt werden.
Ungenießbare Pilze: Nicht giftig und nicht bekömmlich
Pilze werden nicht nur in die Kategorien „essbar“ und „giftig“ eingeteilt. Es kommen durchaus Exemplare vor, welche zwar zu sich genommen werden können, geschmacklich jedoch keinesfalls zu den genießbaren Pilzen zu zählen sind. Sie sind dennoch ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Eine kurze Auflistung der bekanntesten Exemplare kann nachfolgend eingesehen werden.











Giftige Pilze: Ungenießbare Exemplare filtern
Nicht jeder toxische Pilz ist tödlich. Dennoch können Beeinträchtigungen von Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle und zusätzliche Symptome auftreten. Wer an die falschen Pilzsorten gerät, der kann nach dem Verzehr sterben. Oft bleibt jedoch Zeit zu Handeln. Diesem Aspekt wird weiter unten ein gesonderter Abschnitt gewidmet.Um eine grundlegende Übersicht zu gewährleisten, wird die nachfolgende Aufführung der ungenießbaren Pilze nochmals unterteilt. Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit tödlichen Arten. Weiterhin werden andere gifthaltige Pilze aufgeführt und bestmöglich mit Symptomen beschrieben. Dieser Abschnitt zeigt besser als jeder andere, dass Pilze bestimmen lernen für einen Sammler essentiell ist. Auch Kenner holen sich zur Sicherheit Rat.
Tödliche Pilze:
















Andere tödliche Pilze sind der Orangefuchsige Raukopf (Wo die Latenzzeit bis zu zwei Wochen betragen kann), der Spitzgebuckelte Raukopf, Mutterkorn, die Frühjahrslorchel, der haselbraune Schirmling oder der schön gelbe Klumpfuß. Und auch diese Aufführung ist bei mehreren tausend Pilzvarianten nicht abschließend.
Giftige Pilze:










Andere Giftpilze und auch diese Aufführung ist keinesfalls abschließend, sind der zigelrote Risspilz, der Speitäubling, Riesenrötling, lila Dickfuß und alkalische Rötling.
Achtung: Nähere Informationen können unter Wikipedia zu Pilzvergiftungen eingesehen werden.
So verhalten sich Pilzsammler im Wald

Es sollte selbstverständlich sein, dass Müll nicht im Wald entsorgt wird. Wer sich in einem Naturschutzgebiet aufhält, dem ist es verboten Pilze zu pflücken. Dort dürfen auch die ausgezeichneten Wege nicht verlassen werden. Unbekannte Pilze werden stehen gelassen. Wer Fotos macht, kann daheim versuchen diese zu identifizieren.
Bestenfalls werden beim Auffinden einige Exemplare stehen gelassen. Dann wachsen dort auch zukünftig Pilze nach. Anfänger meiden das Mitnehmen von Blätterpilzen bestenfalls. Hierunter finden sich viele Giftpilze. Pilze mit Schwamm sind hingegen recht sicher. Hier gibt es wenige giftige Exemplare.
Wer weitere Wanderungen unternimmt, der sollte sicherstellen, dass das Auto wieder aufgefunden wird. Ein Kompass und ein Handy können als Absicherung dienen. Zudem sollten Verwandte oder Freunde wissen, wo man sich aufhält.
Aufgepasst: Einige Pilzarten befinden sich gemäß §44 Bundesnaturschutzgesetz unter Artenschutz.
Wann beginnt und endet die Pilzzeit?

Wer Speisepilze sammeln möchte, der kann sich ab dem Mai in den Wald begeben. Hier beginnt die Zeit der Steinpilze. Der Pfifferling folgt im Juni. Bei feucht-warmer Witterung gedeihen die ersten Exemplare oftmals schon in großer Menge. Der Bovist ist ab August zu finden. Auch Champignons (nicht mit den höchst giftigen Knollenblätterpilzen verwechseln!) sprießen bereits. Die eigentliche Pilzsaison beginnt jedoch erst in der dritten Jahreszeit.
Der September und Oktober sind die Hauptzeiten für Pilzsammler. Die Herbsttrompete, der Schopftintling, Pfifferlinge, Maronen, Steinpilze der Hallimasch und das Stockschwämmchen werden zu dieser Zeit im Radar für genießbare Pilze aufgespürt. Aber auch diese Arten sind nur im gedünsteten oder gekochten Zustand zu verzehren.
Grundsätzlich können einige Speisepilze das ganze Jahr über vorgefunden werden. Werden diese vor ihrer Zeit gesammelt, so verlieren sie jedoch an Qualität, Nährwert und Geschmack. Eine entsprechende Witterung, nasses und warmes Wetter, kann die Pilzzeit im Kalender jedoch nach vorne verlegen.
Giftige Pilze gegessen: Dieses Verhalten ist korrekt!

Zu 20 Prozent sind Beschwerden auf eine richtige Pilzvergiftung zurückzuführen. Auch wenn die Symptome unterschiedlich ausfallen können, sind Magen- und Darmerkrankungen typisch. Krämpfe in der Bauchregion, Übelkeit und Durchfall sind die Folge. Dies kann natürlich ebenfalls auf eine verunglückte Zubereitung zurückzuführen sein. Auch beim erneuten Aufwärmen können Pilze unverträglich sein.
Schwindel, Schwere Atmung, Halluzinationen, Zuckungen der Muskeln, Unruhe, Verwirrtheit, Angst, Herzrasen und Krämpfe deuten eher auf eine Pilzvergiftung hin. Treten Symptome nach wenigen Minuten oder innerhalb von vier Stunden auf, sollte möglichst schnell gehandelt werden. Der Kontakt mit einem Arzt oder der Giftnotrufzentrale sind herzustellen. Eine Vergiftung über den Knollenblätterpilz zeigt sich zumeist erst nach einem halben Tag.
Liste der Giftnotrufzentralen vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Essbare Pilze lagern und später verzehren

Es ist wichtig, dass das Behältnis Luft durchlässt. Beim Faulen entwickeln die Exemplare oftmals Giftstoffe. Wird der Wildpilz gewaschen, so kann er anschließend eingefroren werden. Die Exemplare müssen abgetropft werden. Anschließend sind sie knapp vier Monate haltbar. Die erneute Aufbereitung findet statt, ohne das Gefriergut zuvor aufzutauen.
Getrocknete Pilze sind eine Alternative. Hierfür ist der Backofen bei 40 Grad Celsius oder besser noch ein Dörrofen geeignet. Zuvor muss der Fund gereinigt werden.
Achtung: Wer sich nicht mit der Lagerung beschäftigt, muss den Wildpilz innerhalb von zwei oder drei Tagen verzehren.
Essbare Pilze selber anbauen: So wird´s gemacht!

Nachfolgend werden mehrere Möglichkeiten aufgezeigt, wie Pilze gezüchtet werden können.
Waldgarten: Ein Gartenfleck wird für die Pilze reserviert. Dort werden Kulturen ausgebracht. Die Braunkappe, der Kräuterseitling und Austernpilz eignen sich beispielsweise. Sie gedeihen im Schatten.
Laubholz: Hier wird das Holz angesägt. In die Öffnung wird die Pilzbrut gegeben. Der Einschnitt ist anschließend zu versiegeln. Der Austernpilz, Shitake und Limonenpilz gedeiht auf diesem Weg.
Stroh: Ein Ballen kann mit Wasser begossen und mit der Brut bestückt werden. Ein schattiger Platz eignet sich in diesem Fall für den Austernpilz, den Braunkappenpilz, einen Limonenpilz oder Kräuterseitling.
Gewächshaus: Einige Kulturen können auch innerhalb eines Gewächshauses gezogen werden.
Haus: Ein feuchter Ort im Haus, oftmals der Keller, eignet sich perfekt. Schatten ist ebenso wichtig. Champignons und Pioppinos sind beispielsweise geeignet.
Beim Kauf von Kulturen ist immer auf die Haltbarkeit zu achten. Diese muss meist schnell ausgebracht werden. Vorab sind sich weitere Informationen bezüglich des Anbaus einzuholen. Wann soll geerntet werden? Mit welchem Ertrag ist zu rechnen? Welche Temperaturen sind geeignet? Wo sollte der Pilz angebaut werden?
Erfolgreich gezüchtet werden, neben dem beliebten Champion, der Steinpilz, die Pfifferlinge und die Morchel. Die Komponenten Pilzbrut, Substrat und Bedingungen des Anbaus müssen vereint werden, um Pilze kompetent zu ziehen. Bei der Pilzbrut handelt es sich um Myzel, ein weißes Substrat der Pilze. Dieses wächst sich in den entsprechenden Bedingungen aus. Das Substrat ist die Bezeichnung für den Untergrund, auf dem das Wachstum erfolgen soll. Baumstümpfe, Stroh und Erde sind Möglichkeiten.
Die Zucht eines Pilzstammes beginnt mit dem Wachstum des Myzels. Je größer das Substrat, desto länger breitet es sich in der Fläche aus. Mit entsprechender Feuchtigkeit und der korrekten Temperatur, bilden sich schließlich Pilze aus. Während die Ausbreitung des Myzels ungeschlechtlich erfolgt, bildet sich der Fruchtkörper über die geschlechtliche Verbreitung von Sporen aus. Wasser, Wind und Tiere sorgen für den Transport.
Essbare Pilze bestimmen ist beim Anbau nicht nötig. Hier müssen sich Hobby-Züchter vielmehr um eine adäquate Zubereitung bemühen, damit nach dem Genuss kein Unwohlsein aufkommt. Unter den richtigen Bedingungen werden die Pilze schnell gedeihen – guten Appetit.
TIPP: Bücher - Erkennung von essbaren Pilzen online bestellen!
Hier finden Sie eine große & günstige Auswahl.Einfach auf den Button klicken und Sortiment unverbindlich anschauen!